Die Auswahl und Förderung der
Bindenführhunde
Generell
eignen sich verschiedene Hunderassen für die Ausbildung zum Führhund.
Dabei gibt es bestimmte Rassen, die sich besonders bewährt haben: Das
sind
beispielsweise der Labrador Retriever,
der Golden Retriever, der Deutsche Schäferhund oder der Großpudel.
Immer häufiger trifft man auch einen Collie und nicht selten
werden Mischlinge dieser Rassen ausgebildet.
Die
verschiedenen Rassen haben alle ihre rassetypische Eigenschaften,
welche
subjektiv gesehen von Vor- und von Nachteil sein können. Jeder
Blindenführhundanwärter stellt ganz individuelle Erwartungen an seinen
zukünftigen Begleiter. Auch die Lebensumstände unterscheiden sich von
Mensch zu Mensch stark. Daher ist bei der Auswahl für den eigenen Führhund manche Hunderasse
oder ein bestimmter Typ Hund mehr oder weniger empfehlenswert.
So ist ein gründliches Kennenlernen des zukünftigen Führhundhalters wichtig, um die Wahl für den
richtigen Hund treffen zu können.
Jeder Ausbildungshund sollte dabei grundsätzlich ein freundliches, aufgeschlossenes und ausgeglichenes Wesen haben. Wichtige Merkmale sind außerdem ein belastbares Nervenkostüm, viel Arbeitsfreude, eine gute Auffassungsgabe und ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft mit dem Menschen.
Die
Aufzucht der jungen Hunde bis zum Beginn der eigentlichen
Führausbildung findet entweder bei mir oder in der Obhut eines von uns
geschulten Junghundtrainers statt. Während dieser Zeit soll der
Ausbildungshund genauso leben, wie ein eigener Familienhund. Dem jungen
Hund wird im ersten Jahr vor allem Zeit zum Heranwachsen gegeben. In dieser Zeit wird der
Schwerpunkt darauf gelegt, dass er Freude am Lernen und am Zusammensein
mit
seinen Menschen entwickeln kann. Bis zu seinem ersten Lebensjahr lernt
er
die
Grunderziehung und erfährt eine besonders ausgiebige Sozialisation auf
zahlreiche Umweltsituationen.
Wenn das der Fall ist, wird er gründlich
auf seinen
Gesundheitzustand hin untersucht. Bei einem Ergebnis ohne Befund wird
der Hund für die Ausbildung zugelassen.
Es besteht außerdem die Möglichkeit, dass
bis zu etwa 18 Monate alte Junghunde in die Ausbildung genommen werden können. Das setzt vorraus, dass die Hunde einen zweifelsfreien Herkunftsnachweis
mit einer gelungenen Vergangenheit besitzen und sich von ihrem Wesen
her
eignen. Das könnte zwar die Wartezeit auf den Hund erheblich verkürzen,
doch die Suche nach einem geeigneten Hund kann sich als sehr langwierig
erweisen. Andersherum birgt die eigene Aufzucht
der Hunde das Risiko,
dass der Hund mit Erreichen des ersten Lebensjahres aus
gesundheitlichen oder wesensmäßigen Gründen ausgemustert werden muss.